Berlin - Marathon jetzt wieder ein Großevent: SC- Läufer waren dabei

 

Geduld war sehr gefragt bei den Teilnehmern des diesjährigen Berlin-Marathon am vorletzten Septemberwochenende. Ersts musste man viel Glück bei der Verlosung der Startberechtigung vor fast zwei Jahren, dann die Absage im vergangenen Jahr und nun die Vorbereitung auf den Lauf mit großer Ungewissheit, ob er denn stattfindet. Erst gut eine Woche vorher kamen dann die Startunterlagen per Post und der Lauf wurde jetzt erst zur Gewissheit.

Unter diesen Bedingungen hatte sich Danny Seidler vom Lauftreff SC Bad Münder sehr gut vorbereitet. Ein Trainingsumfang von 900 km in den letzten 10 Wochen und Testwettkämpfe ließen ein tolles Rennen erwarten und der Vereinsrekord von Dominic Grasse aus dem Jahr 2002 könnte fallen . Der damals 22 - jährige lief in Hamburg 02:52:08 über die 42,195 km lange Strecke.

Doch dann: Morgens beim Start eine Luftfeuchtigkeit von 86 Prozent und ein sonniger Tag mit 25 Grad. Keine guten Bedingungen für einen Marathonlauf. So konnten auch die Topläufer lange nicht die Zeiten in Weltrekordnähe wie erwartet erreichen.

 

Danny Seidler ging das Rennen beherzt an und bis Halbmarathon lief es auch wirklich klasse. Das Wetter forderte dann aber seinen Tribut. Dennoch konnte Seidler das Tempo um die 4:17 Minuten für den Kilometer in der zweiten Hälfte noch beachtlich hoch halten.

Dabei hat ihm sicherlich auch ein besondere Fan geholfen. Dominic Grasse, jetzt in Berlin lebend, überraschte ihn bei km 36 und lief eine Zeit lang mit. Er rief ihm auffordernd zu, er solle doch endlich mal seinen Vereinsrekord brechen. Ein schöner Moment des Vereinslebens, es verbindet zwei Menschen bei einem Großevent miteinander, die sich noch nie gesehen hatten.

Seidler kam mit einer Zeit von 2:57:15 in persönlicher Bestzeit bei einem offiziellem Wettkampf ins Ziel. Er wurde 919. im Gesamtfeld der 25.000 Starter und 238. in seiner Altersklasse M30. Ein tolles Rennen. Und der Vereinsrekord: Er sollte wohl auch bald fallen; die Aufforderung von Grasse und der Wille von Seidler sind da.

 

Der routinierteste Marathonläufer des Lauftreffs, Detlef Erasmus, startete bereits zum 15. Mal in Berlin. 1989 war sein erster Marathonlauf in Berlin. Auch er musste in der zweiten Hälfte des Rennens etwas verhaltener laufen, machte aber insgesamt ein glänzendes Rennen. Erasmus kam mit einer klasse Zeit von 4:32:20 ins Ziel, er blieb damit deutlich in der ersten Hälfte der im Ziel einlaufenden Starter. Platz 11627 in der Gesamtwertung und Platz 409 in der Alterklasse M60. Nach 15 Teilnahmen am Berlin Marathon soll es dort aber erstmal genug sein.

Ein ganz anderes Ziel hatte der Münderaner Thomas Grahl von den "Freunden des Osterbergs". Ihm ging es mit seiner 10. Teilnahme nicht um eine Zeit, sondern den Marathon auch mit wenig Vorbereitungszeit zu schaffen.Als Lohn für die zehnmaliger Teilnahme werden Läufer in den Jubilee-Club der Berlin - Marathon Läufer aufgenommen. Mit einer Zeit  von 05:13:24 erreichte Grahl das Ziel und freute sich sehr über Zieleinlauf und Aufnahme in den Kreis der Jubilee-Läufer Berlins.